Ernährungsmedizin


Informationen über die Bedeutung der Ernährung zur Krebsentstehung im Verdauungstrakt

Video zur Ernährungsmedizin

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Die Ernährung ist nach dem Rauchen der wichtigste beeinflussbare Risikofaktor für die Krebsentstehung: Nach Angaben der WHO können in den westlichen Ländern rund 30% aller Krebsfälle auf ungünstige Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten zurückgeführt werden.

Unsere Ernährung beeinflusst das Risiko für einige Krebsarten mehr als für andere, z.B. für Tumoren im Gastrointestinaltrakt wie Speiseröhren-, End- und Dickdarm (Kolorektal)- und Magenkrebs, da die Verdauungsorgane der Nahrung direkt „ausgesetzt“ sind. Alkohol hat das größte krebsfördernde Risiko. Bei allen Krebsformen steigt das Risiko mit steigendem Alkoholkonsum (Aktuel Ernaehr Med. 2007). In Deutschland sind schätzungsweise 9% der Krebsfälle bei Männern und 3% bei Frauen alkoholbedingt (BMJ 2011). In der Mehrzahl der Fälle bestand ein Konsum, der über der tolerierten Gesamtmenge von 20 g/Tag bei Männern und >10 g/Tag bei Frauen lag (10 g Alkohol sind in ca. 125ml Wein oder 250ml Bier enthalten).

Obst und Gemüse besitzen krebspräventive Substanzen, sog. sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine, Ballaststoffe, Mineralstoffe, schwefelhaltige Naturstoffe, Polyphenole und Carotinoide. In Studien konnte gezeigt werden, dass ein hoher Apfelkonsum vor Darmkrebs (Kolonkarzinom) schützen kann. Daher gilt nach wie vor der Spruch: „an apple a day, keeps the doctor away“.

Als gesundheitsschädlich und Risikofaktor bei der Entstehung von Darmkrebs hat sich ein hoher Konsum von rotem Fleisch erwiesen. Dies trifft möglicherweise auch auf Magen-, Pankreas- und Brustkrebs zu. Mögliche Mechanismen sind die erhöhte (Met-) Hämoglobin-Konzentration und vermehrte N-Nitrosoverbindungen sowie eine vermehrte Bildung freier Radikale und die Freisetzung von Nitrosaminen und anderer karzinogener Verbindungen beim Braten. Weißes Fleisch (Geflügel) gilt als unbedenklich.
Ein Verzehr von Meeresfischen senkt sehr wahrscheinlich das Risiko für kolorektale Karzinome durch den hohen Gehalt an langkettigen Omega-3-Fettsäuren.

Im World Cancer Research Fund-Report (www.wcrf.org) zum Kolonkarzinom heißt es hierzu:

  • Hoher Verzehr von ballaststoffhaltigen Lebensmitteln und körperliche Aktivität senken das Risiko für ein Kolonkarzinom
  • Milchprodukte reduzieren das Risiko
  • Hoher Verzehr von rotem Fleisch und Fleischwaren, alkoholische Getränke und eine hohe Körperfettmasse (v.a. Bauchfett) erhöhen das Risiko

Um gesund zu bleiben, sollte man sich an den Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE; www.dge.de ) und des WCRF orientieren:

  • Vielseitig essen
  • Reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln
  • Täglich Obst (250g) und Gemüse (400g) – 5 Portionen am Tag
  • Täglich Milch und Milchprodukte
  • 1-2 pro Woche Fisch
  • Moderater Verzehr von Fleisch bzw. Fleischwaren (300-600g/Woche) und Eiern
  • Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
  • Zucker und Salz in Maßen
  • Reichlich Flüssigkeit
  • Kein Alkohol
  • Möglichst schlank bleiben (BMI zwischen 21 und 23)
  • Körperliche Aktivität (mind. 150 Minuten/Woche)

Für weitere Fragen steht Ihnen in unserem Klinikum jederzeit ein kompetentes Ernährungsteam zur Verfügung.
Bereits bei stationärer Aufnahme unserer Patienten erfolgt ein Screening für eine Mangelernährung.  Insbesondere bei Tumorpatienten kann es durch die Erkrankung und/oder Therapie zu verschiedenen Störungen der normalen Nahrungsaufnahme kommen. Ernährungsberatungen sind aber auch bei Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Bauchspeicheldrüsenerkrankungen oder nach Operationen am Verdauungssystem dringend erforderlich.
Unser geschultes Team bietet ausführliche Beratungsgespräche an. Im Rahmen einer Ernährungsmedizinischen Komplexbehandlung findet eine Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) und Handkraftmessung statt. Das Klinkum Neumarkt nimmt jährlich am weltweiten Nutrition Day teil.

Unser Ernährungsteam unter der Ernährungsmedizinischen Leitung von Prof. Dr.med. Claus Schäfer:
Frau Anett Bisanz, Diätassistentin, Diabetesberaterin DDG
Frau Gabriele Weigl, Diätassistentin, Diabetesberaterin DDG
Frau Cindy Bock, Diätassistentin, Diabetesberaterin DDG

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